RESCUE-MATE soll ein Konzept zur Unterstützung von Rettungskräften in Krisensituationen mithilfe intelligenter Drohnenschwärme entwickeln. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, beteiligt sind die Behörde für Wirtschaft und Innovation, die Hamburg Port Authority und der Fachbereich Informatik der Universität Hamburg.
Ziel des Projekts RESCUE-MATE ist es, ein System zur effektiven Unterstützung von Rettungskräften in komplexen Krisenfällen auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) zu entwickeln. Es soll Rettungskräften eine schnelle Orientierung und Einschätzung der Situation sowie des möglichen Vorgehens erlauben. Denn eine solche Einschätzung wird oft durch eingeschränkte und unsichere Informationen erschwert. Um zusätzliche Daten zu erheben, plant das Projektteam von RESCUE-MATE, einen intelligenten Drohnenschwarm einzusetzen. Mit seiner Hilfe können freie Rettungswege identifiziert oder zu evakuierende Menschen lokalisiert werden. Dabei sollen sich die Drohnen möglichst autark und selbstständig bewegen sowie über eine benutzergerechte Mensch-Maschinen-Schnittstelle effektiv und einfach kontrollierbar sein.
RESCUE-MATE ist eine großartige Chance für die Stadt Hamburg, hier ein Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Strahlkraft im Bereich der zivilen Sicherheit umzusetzen. Zusammen mit Rettungskräften, z.B. der Feuerwehr Hamburg und dem DLRG Hamburg, sowie weiteren Partnern aus Wirtschaft und der Informatikplattform ahoi.digital wollen wir im Projekt neue IT-basierte Lösungen für die Bewältigung komplexer Sicherheitslagen entwickeln und diese realitätsnah demonstrieren. Dazu gilt es aber zunächst ein überzeugendes Konzept zu entwickeln, um auch die Umsetzungsphase des Wettbewerbs zu erreichen.
Mathias Fischer
Professor für IT-Sicherheit und Sicherheitsmanagement, Co-Projektleiter für die Universität Hamburg
Im zweiten Szenario muss ein ertrinkender Mensch gerettet werden. Insbesondere in fließenden Gewässern wie der Elbe erschwert die Strömung die Suche. Im Projekt soll daher ein Lagebild mittels vermuteter Position, Strömungsgeschwindigkeit und Wassertemperatur erstellt und durch Informationen eines intelligenten Drohnenschwarms vervollständigt werden. Dieser Schwarm kann ein großes Gebiet absuchen und Menschen mittels KI-basierter Bilderkennung über Wärmebildkameras lokalisieren. Für dieses Szenario wird die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Hamburg eingebunden.
In Zeiten des Klimawandels und den immer häufiger auftretenden Extremwetterereignissen benötigen wir neue innovative Sicherheitslösungen, auf die wir uns im Ernstfall verlassen können. Dabei spielt die voranschreitende Digitalisierung eine nicht unerhebliche Rolle. Ich freue mich sehr, dass wir im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs SifoLIFE mit dem Hamburger Projekt RESCUE-MATE überzeugt haben. Durch das Projekt besteht die Chance, die bestehenden Drohnen-Aktivitäten in Hamburg um eine weitere Komponente zu erweitern. Besonders interessant - gerade für Hamburg als Metropole am Wasser - ist hier der mögliche Einsatz eines Drohnenschwarms zur Lagebildermittlung im Katastrophenfall.“
Michael Westhagemann
Senator für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg
BMBF-Wettbewerb „SifoLIFE“
Die Fördermaßnahme SifoLIFE wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung gefördert. Die Maßnahme ist als zweistufiger Wettbewerb angelegt. An der Universität Hamburg und der Hamburg Port Authority (HPA) wird zunächst jeweils eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter für 18 Monate gefördert. Wird das von ihnen erstellte Konzept zu RESCUE-MATE dann erneut positiv begutachtet, kann das Projekt bis zu vier Jahre und mit großem Fördervolumen umgesetzt werden. Aus den jetzigen 14 Projektvorschlägen werden nur noch fünf ausgewählt. Ihnen wird das BMBF insgesamt rund 30 Millionen Euro zur Verfügung stellen.