Metropolen rund um den Globus stehen vor großen logistischen, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen. Die rasche Urbanisierung, der Klimawandel und der demografische Wandel, konfrontiert mit Ressourcenknappheit in städtischen Gebieten, haben zu verschiedenen Stressfaktoren wie Umweltverschmutzung und Verkehrsstaus geführt, die sich direkt auf die Lebensqualität auswirken.
Die Antwort der Informatik und Technologie auf diese Herausforderungen wird oft als „Smart City“ bezeichnet. Dieses Konzept bezeichnet ein System von Systemen, in dem eine große Menge heterogener Daten, die teilweise von Internet-of-Things (IoT)-Sensoren gesammelt werden, auf intelligente Weise verarbeitet werden, um knappe Ressourcen (wie Grünflächen, Mobilitätsdienste oder Energie) effizient zu verwalten und Dienstleistungen zu schaffen, die die Lebensqualität der Bürger erhöhen.
Eine wichtige Komponente einer Smart City sind die Bürger, d.h. die Nutzer, die nicht nur einen Großteil der Daten generieren und teilen, sondern auch eine zentrale Rolle bei der Gestaltung, Förderung und Versorgung von Smart-City-Systemen und -Diensten spielen. Die Beteiligung der Nutzer an der Gestaltung, Entwicklung und Nutzung von Smart-City-Diensten ist daher entscheidend für eine nachhaltige, datenzentrierte Smart City, die wir sharing.city nennen.
Hamburg, eine der dynamischsten und am stärksten digitalisierten Städte Europas, ist ein perfekter Kandidat für eine sharing.city. So gehörte das Hamburger Open-Data-Portal transparenz.portal und die zugrundeliegende Verordnung zu den ersten in Deutschland und wird nun von anderen Städten und Bundesländern nachgezogen. Auch hat Hamburg bereits eine Vielzahl von Smart-City-Projekten und -Dienstleistungen wie den Smart Port oder autonome Autos im Herzen der Stadt sowie eine lange Tradition der Bürgerbeteiligung. Darüber hinaus bilden Projekte wie Hamburg Open Science oder Urban Data Hub einzigartige Plattformen für Forschungskooperationen, die die Entwicklung von sharing.city-Diensten erleichtern.
Das sharing.city.college ist eine mögliche Blaupause für eine hamburgweite Graduiertenschule in Informatik. Das sharing.city.college soll Formate zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses pilotieren und evaluieren, wie z.B. eine Summer School, internationale Fellowships für Spitzenforscher, die sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs engagieren, Forschungskurse, die Entwicklung von Demonstratoren, das Engagement in Citizen Science und das Teilen von Forschungsergebnissen mit Praktikern und der Öffentlichkeit.
Innerhalb dieser Schwerpunkte sind Kompetenzen der beteiligten Hochschulen initial gebündelt und sollen durch die Graduiertenschule weiter gefestigt werden. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur strategischen Weiterentwicklung der Informatik in Hamburg geleistet.
Die Auswahl interdisziplinärer Promotionsvorhaben einer Kohorte wurden wettbewerblich zwischen den PIs vergeben, welche sich mit einem Forschungsvorhaben bewerben.
Dazu wurde durch den Lenkungskreis ein Call for Proposals durchgeführt, um Promotionsthemen für einen Jahrgang zu akquirieren. Diese werden basierend auf den nachfolgenden Kriterien durch ein externes Gremium evaluiert:
- Wissenschaftliches Potential und Qualität der Idee
- Passung zu einem oder mehreren der Forschungsschwerpunkte
- Betreut durch zwei PIs aus unterschiedlichen Hochschulen
- Passung in die Kohorte
sharing.city. college Lenkungskreis
Heiko FalkTUHH
Walid MallejUHH
Tilo BöhmannUHH
Martin Semmannahoi.digital
Die Auswahlsitzungen wurden durch die Geschäftsstelle ahoi.digital anberaumt und geleitet.
Das Auswahlgremium besteht neben dem Geschäftsführer von ahoi.digital Dr. Martin Semmann aus drei externen Fachexperten*innen, einem durch die Koordinationskommission bestimmten internen Mitglied, einer*m Vertreter*in der smart city Hamburg mit Expertise innerhalb der Digitalstrategie Hamburgs.
sharing.city. college Auswahlgremium
Folgende Promotionsvorhaben, haben sich in der ersten Kohorte durchgesetzt:
- Prof. Matthias Mnich, TU Hamburg, Institute for Algorithms and Complexity
- Prof. Petra Berenbrink, Universität Hamburg, FB Informatik
- Prof. Dr. Mathias Fischer, Universität Hamburg, Fachbereich Informatik
- Prof. Dr. Thomas Schmidt, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), Department Informatik
- Prof. Dr. Jochen Schiewe, HafenCity Universität Hamburg
Lab for Geoinformatics and Geovisualization (g2lab) - Prof. Dr. H. Siegfried Stiehl, Universität Hamburg
Department of Informatics | Image Processing Research Group
- Prof. Dr. Eva Bittner, Universität Hamburg, Department of Informatics
- Prof. Dr.-Ing. Jörg Noennig, HafenCity Universität Hamburg HCU, City Science Lab
- Prof. Dr. Stefan Voß, Universität Hamburg, Institute of Information Systems, Fachbereich Informatik
- Prof. Dr. Volker Skwarek, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Faculty of Life Science
- Prof. Dr. Thomas C. Schmidt, HAW-Hamburg, Dept. Informatik
- Prof. Dr. Andreas Timm-Giel, TU Hamburg, Electrical Engineering, Computer Science and Mathematics
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